Tessiner Märchen
Die Mutter des heiligen Petrus
Die Mutter des heiliges Petrus war so böse, dass der Herrgott sie in die Hölle verdammte. Aber der heilige Petrus bat den Herrgott immer wieder, ihr ein Fleckchen im Himmel zu geben.
Da sagte der Herrgott: «Gut, aus Liebe zu dir und weil du dich hast kreuzigen lassen mit dem Kopf ch unten, erlaube ich dir, einen Knoblauchstrang in die Hölle hinunterzulassen. Sobald deine Mutter ihn packt, zieh sie hoch! ».
Der heilige Petrus dankte dem Herrgott, ging zum Eingang der Hölle und liess einen Knoblauchstrang hinunter. Seine Mutter hielt sich daran fest. Aus Boshaftigkeit gab sie aber den andern Verdammten, die sich an sie klammerten, lauter Tritte. Da riss der Strang und sie fiel wieder in die Flammen zurück.
Sammlung Luigia Carloni Groppi, Tessin
Quelle: Pia Todorovic, Märchen aus dem Tessin
Parabla 2020-03