Jahresprogramm
Seminarreihe „Das klinget so herrlich, das klinget so schön“
Seminartag 3: „Wie die Geige auf die Welt kam“- Musik im Märchen interkulturell
Die Bedeutung der Musik in Märchen ist oft verblüffend und anders als erwartet. Musik bewegt zum Tanz, manchmal bis zum Umfallen. Sie lässt uns eintauchen in fremde Welten, aus denen wir verändert zurückkehren. Der Wunsch, ein Instrument zu lernen, überwindet Grenzen. Der Klang der gehörten Musik erweckt Sehnsüchte und Begehren, gefährliche und förderliche. Musik lässt einen neuen seelischen Raum entstehen und selbst ein Wolf lässt sich mit schönem Geigenspiel besänftigen. In einigen Märchen wird die Musik gar zur Zeugin eines Verbrechens und trägt zu dessen Aufklärung bei.
Im Zentrum des Seminars steht die Beschäftigung mit Musikmärchen aus verschiedenen Kulturkreisen und eine interaktive Methode zum Verstehen und Deuten von Märchen. Nach dem Hören des Märchens beginnt sie jeweils mit den subjektiven Eindrücken und Assoziationen der Teilnehmenden, führt diese zusammen und erarbeitet so im Austausch in der Gruppe eine Interpretation. Gemeinsamkeiten wie Unterschiede im subjektiven Erleben sind dabei gleich willkommen und bedeutsam.
Das Seminar möchte Impulse zur persönlichen Erfahrung wie zur interkulturellen und intergenerativen Arbeit mit Märchen geben. Kreative Formen des Austausches in der Gruppe werden die Zusammenarbeit im Seminar ergänzen.
Leitung: Prof. Dr. Rosemarie Tüpker leitete die Musiktherapieausbildung an der Universität Münster.
Für ihre Forschung zur Musik im Märchen erhielt sie 2019 den „Wildweibchenpreis“ Reichelsheim.
Erzählen: Denise Racine, Solokünstlerin, Basel
Tagungsort: Hotel Odelya, Missionsstrasse 21, 4055 Basel
29.03.2025

Anmeldeschluss 15.3.25
Seminarreihe „Das klinget so herrlich, das klinget so schön“
Seminartag 4: „Ich spiele die Laute, und du schlägst die Pauken“- Musikinstrumente im Märchen
In der Märchensammlung der Brüder Grimm gibt es nur ein Werk, in dem bereits im Titel die Musik erwähnt wird - „Die Bremer Stadtmusikanten“. Doch welche besondere Bedeutung hat diese Musik, die nach langer Erzähltradition (Rollenhagen, Sachs u.a.) bei den Brüdern Grimm in das Märchen eingewoben wurde? Welche Rolle spielen die Instrumente (Laute, Pauken und Gesang), mit denen die tierischen Helden ihre musikalische Reise antreten wollen?
Wir wollen uns damit beschäftigen, wie diese und andere Instrumente sich mit ihrer Symbolkraft schon in frühen Mythen, Märchen und Fabeln finden und sich bis hin zu heutigen Adaptionen mit der Handlung verweben. Neben den Stadtmusikanten werden wir Ihnen weitere Märchen präsentieren, um gemeinsam zu entdecken, wie uns beispielsweise Geigen, Flöten oder Glöckchen dort begegnen. Wie unterschiedlich wirken die Instrumente und die erklingende Musik?
Anhand von Erkenntnissen der Märchenforschung werden Sie Wissenswertes über die Instrumente und die von ihnen ausgehende Magie durch Vortrag, Gespräch und kreative Phasen erfahren.
Leitung: Dr. Dieter Brand-Kruth, Kulturwissenschaftler, Bremen
2019 erhielt er den „Lutz-Röhrich-Preis“ der Märchen-Stiftung Walter Kahn.
Leitung und Erzählen: Andrea Wilmes, Erzählerin, Pädagogin, Autorin, Hamm/Westf.
Tagungsort: Hotel Odelya, Missionsstrasse 21, 4055 Basel
05.04.2025

Anmeldeschluss 22.03.25
Mitgliederversammlung SMG
03.05.2025

Sagen am Tatort: Die Walserkultur in Triesenberg
Im 13. Jahrhundert haben sich Walliser Einwanderer am Triesenberg angesiedelt. Da sie Sonderrechte und Freiheiten bekamen, hatten sie eine zwar abgeschiedene, aber eigenständige Existenz. Das bäuerliche und häusliche Leben ist eindrücklich dargestellt im Walsermuseum und im alten Walserhaus. Tradition und Brauchtum der Walser wird auch auf dem Walser Sagenweg und in historischen Gebäuden entdeckt.
Nach Kaffee und Gipfeli und gemütlichem Ankommen im Triesenberg begeben wir uns zum Nebengebäude, dem Walsermuseum. Hier gibt es viel zu entdecken. Das Museum dokumentiert die Kultur und Geschichte der im 13. Jahrhundert am Trie-senberg angesiedelten Walliser Einwanderer. Leander Schädler führt uns leiden-schaftlich durch das Haus mit Hintergrundwissen und alten Geschichten.
Damit wir für weitere Geschichten gerüstet sind kehren wir im naheliegenden Res-taurant Kainer, zu einem traditionellen Liechtensteiner Teller, ein.
Frisch gestärkt machen wir uns auf zum Sagenweg um von Leander Schädler live erzählte Sagen zu hören.
Sagen und Legenden, live erzählt, werden euch auf dem Weg durch eine faszinie-rende Kulturlandschaft mit herrlichen Ausblicken auf das Rheintal und die umlie-genden Berge, begleiten.
Den Abschluss und den schönen Ausblick vom Triesenberg geniessen wir bei Kaffee und Kuchen, im Cafe Guflina, bevor wir uns auf den Rückweg machen.
13.09.2025

Anmeldeschluss: 30. August 2025
Workshop: Zauberkunst? Erzählkunst!
Eine Geschichte zum Leben erwecken
In diesem Workshop widmen wir uns der Kunst, ein Märchen vom Staub im Buch zu befreien, so dass es seine Bestimmung er-füllen kann: Menschen ergreifen!
Dabei erlegen wir gleich zwei Fliegen auf einen Schlag: Du er-lernst ein solides Handwerk und wendest dieses an einer mitge-brachten Geschichte an. Wir arbeiten und spielen in einer ent-spannten, wertschätzenden Atmosphäre – individuell, in Grup-pen, mit Kopf, Herz und Hand.
Zuerst entdecken wir das Skelett der Geschichte hinter den Buchsta-ben: den Verlauf der Handlung mit Höhe -Tief- und Wandlungspunk-ten. Dann bauen wir neues Fleisch um dieses Skelett. Dabei bleiben wir dem Kern treu, setzen ihn aber in eigene Bilder um. Wir imaginieren die Orte der Handlung, die Figuren, verbinden sie mit eigenen Erinne-rungen und Gefühlen und entwickeln so eine sinnliche Gesamtschau. Schliesslich tauchen wir noch tiefer ein durch die Frage: Wieso will ich diese Geschichte erzählen? Was sagt sie mir? Was berührt, begeistert, stört mich an ihr? Jeder dieser Schritte verändert den Zugang zur Ge-schichte und bildet die Basis einer persönlichen, packenden Erzählver-sion.
18.10.2025

Anmeldeschluss: 18. Juli 2025