Jahresprogramm
Seminartag "Der Sprachenteppich"
Mehrsprachig frei erzählen
Das mehrsprachige Erzählen fesselt das Publikum auf besondere Art und Weise. Jede Sprache hat ihre eigene Musikalität und ihren eigenen Rhythmus. Aus dem Wechsel zwischen den Sprachen im Erzählfluss entsteht so ein klangvolles Spiel, das die Fantasie beflügelt und Brücken für das Publikum zu anderen Sprachen und auch Kulturen bauen kann. In diesem Workshop werden Ansätze, Möglichkeiten und den Zauber des mehrsprachigen Erzählens vermittelt.
Zürich, Kirchengemeindehaus Schwammendingen, Stettbachstrasse 58
Leitung und Erzählen: Selma Scheele
Organisation: Conchi Vega, Silvia Mensing
16.11.2024
Der Workshop wird durchgeführt. Noch wenige Plätze frei für Kurzentschlossene.
Märchenhafte Geologie - Experimentier- und Erzählnachmittage in Mundart
Märchenhafter Nachmittag für Familien mit Märchen und Experimenten im Museum
Zürich, Museum Focus Terra, Sonneggstrasse 5
Leitung: Annegret Moser, Mitglied der Kommission Veranstaltungen SMG
Erzählen: Denise Racine, Soloerzählkünstlerin
Weitere Informationen und Flyer folgen
12.01.2025
in Zusammenarbeit mit dem Museum focus Terra
Seminarreihe „Das klinget so herrlich, das klinget so schön“
Seminartag 1: „Fast schmilzt ihr Herz bei diesen Klängen!“
Liebesmärchen und Musik
Dämonisches Geigenspiel oder erlösender Gesang, Harfenklänge in Liebesmärchen und Zauber der Kithara im Mythos von Orpheus: mannigfaltig ist die Wirkung von Musik im Erzählgut der Völker.
In Zauber- und Novellenmärchen wird Musik nicht um des Kunstgenusses willen dargeboten; vielmehr treiben Singen und Musizieren die Märchenhandlung voran. Bestimmte Instrumente wie Geigen, Harfen, Flöten wirken magisch; sie können Liebe auslösen oder sogar schwanger machen. Gerade den Zupfinstrumenten wohnt ein Zauber, ja Zauberkraft inne.
Wie begegnen sich Märchen und Musik? Gibt es eigentliche «Musikmärchen» – und wie lassen die sich erzählen? Warum wurden die schönsten Liebesmärchen der Weltliteratur immer wieder vertont? Was geschieht zum Beispiel mit der Geschichte vom tanzenden «Aschenputtel», wenn eine litauische Erzählerin sie mit Singversen untermalt, ein italienischer Komponist das Märchen als Vorlage für eine Oper nimmt, sein russischer Kollege aber ein Ballett draus macht?
Ausgewählte Text- und Tonbeispiele aus verschiedenen Ländern Europas werden mit interessanten, hilfreichen Erkenntnissen aus Erzählforschung bzw. Musikgeschichte untermauert und allgemein verständlich dargeboten.
Leitung: Dr. Barbara Gobrecht, Erzählforscherin, Möhlin
2018 erhielt sie den „Wildweibchenpreis“ der Märchen- und Sagentage Reichelsheim.
Erzählen und Harfe: Barbara Hebeisen, Winterthur
Tagungsort: Hotel Odelya, Missionsstrasse 21, 4055 Basel
18.01.2025
Anmeldeschluss verlängert bis 30. November 2024
Seminarreihe „Das klinget so herrlich, das klinget so schön“
Seminartag 2: Männer spielen die Flöte – Frauen singen Musik und Geschlechterverhältnis im indigenen Amerika
Musik ist ein Geschenk der Götter und anderer übernatürlicher Wesen. Viele Mythen erzählen, wie die Musik auf die Welt gebracht wurde, wie das erste Lied entstand oder wie die Menschen die Musikinstrumente – Flöten und Trompeten, Rasseln und Trommeln, Schwirr- und Stampfhölzer – erhielten und herstellen lernten. Vielfach gehören dazu auch Rituale, die mit den Instrumenten zu den Menschen kamen.
Die Flöten, mehrheitlich von den Männern geblasen, spielen eine wichtige Rolle in der Beziehung zwischen Mann und Frau: sei es, dass sie wie in Nordamerika dazu benutzt werden, um die Liebste zu bezirzen oder wie in Amazonien als Symbol einer vermeintlichen Dominanz der Männer gegenüber den Frauen betrachtet werden. Die Männer spielen die heiligen Flöten, doch die Frauen singen in ihren Ritualen die Flötenmelodien zu eigens erfundenen Liedtexten.
Die Frauen singen generell eher im privaten, familiären Umfeld. Dennoch spielen ihre Lieder eine bedeutende Rolle bei Aufführungen, die mit zeremoniellen und spirituellen Lebensbereichen verbunden sind wie Heil- und Fruchtbarkeitsrituale. Ob die Flöten wirklich eine männliche Dominanz anzeigen, werden wir anhand von Mythen und Ritualen diskutieren und bestätigen oder widerlegen.
Leitung: Alice Spinnler, lic. phil., Ethnologin, Wisen
Erzählen: Conchi Vega, Zürich und Urs Volkart, Gelterkinden
Tagungsort: Hotel Odelya, Missionsstrasse 21, 4055 Basel
01.02.2025
Anmeldeschluss verlängert bis 30. November 2024
Seminarreihe „Das klinget so herrlich, das klinget so schön“
Seminartag 3: „Wie die Geige auf die Welt kam“- Musik im Märchen interkulturell
Die Bedeutung der Musik in Märchen ist oft verblüffend und anders als erwartet. Musik bewegt zum Tanz, manchmal bis zum Umfallen. Sie lässt uns eintauchen in fremde Welten, aus denen wir verändert zurückkehren. Der Wunsch, ein Instrument zu lernen, überwindet Grenzen. Der Klang der gehörten Musik erweckt Sehnsüchte und Begehren, gefährliche und förderliche. Musik lässt einen neuen seelischen Raum entstehen und selbst ein Wolf lässt sich mit schönem Geigenspiel besänftigen. In einigen Märchen wird die Musik gar zur Zeugin eines Verbrechens und trägt zu dessen Aufklärung bei.
Im Zentrum des Seminars steht die Beschäftigung mit Musikmärchen aus verschiedenen Kulturkreisen und eine interaktive Methode zum Verstehen und Deuten von Märchen. Nach dem Hören des Märchens beginnt sie jeweils mit den subjektiven Eindrücken und Assoziationen der Teilnehmenden, führt diese zusammen und erarbeitet so im Austausch in der Gruppe eine Interpretation. Gemeinsamkeiten wie Unterschiede im subjektiven Erleben sind dabei gleich willkommen und bedeutsam.
Das Seminar möchte Impulse zur persönlichen Erfahrung wie zur interkulturellen und intergenerativen Arbeit mit Märchen geben. Kreative Formen des Austausches in der Gruppe werden die Zusammenarbeit im Seminar ergänzen.
Leitung: Prof. Dr. Rosemarie Tüpker leitete die Musiktherapieausbildung an der Universität Münster.
Für ihre Forschung zur Musik im Märchen erhielt sie 2019 den „Wildweibchenpreis“ Reichelsheim.
Erzählen: Denise Racine, Solokünstlerin, Basel
Tagungsort: Hotel Odelya, Missionsstrasse 21, 4055 Basel
29.03.2025
Anmeldeschluss verlängert bis 30. November 2024
Seminarreihe „Das klinget so herrlich, das klinget so schön“
Seminartag 4: „Ich spiele die Laute, und du schlägst die Pauken“- Musikinstrumente im Märchen
In der Märchensammlung der Brüder Grimm gibt es nur ein Werk, in dem bereits im Titel die Musik erwähnt wird - „Die Bremer Stadtmusikanten“. Doch welche besondere Bedeutung hat diese Musik, die nach langer Erzähltradition (Rollenhagen, Sachs u.a.) bei den Brüdern Grimm in das Märchen eingewoben wurde? Welche Rolle spielen die Instrumente (Laute, Pauken und Gesang), mit denen die tierischen Helden ihre musikalische Reise antreten wollen?
Wir wollen uns damit beschäftigen, wie diese und andere Instrumente sich mit ihrer Symbolkraft schon in frühen Mythen, Märchen und Fabeln finden und sich bis hin zu heutigen Adaptionen mit der Handlung verweben. Neben den Stadtmusikanten werden wir Ihnen weitere Märchen präsentieren, um gemeinsam zu entdecken, wie uns beispielsweise Geigen, Flöten oder Glöckchen dort begegnen. Wie unterschiedlich wirken die Instrumente und die erklingende Musik?
Anhand von Erkenntnissen der Märchenforschung werden Sie Wissenswertes über die Instrumente und die von ihnen ausgehende Magie durch Vortrag, Gespräch und kreative Phasen erfahren.
Leitung: Dr. Dieter Brand-Kruth, Kulturwissenschaftler, Bremen
2019 erhielt er den „Lutz-Röhrich-Preis“ der Märchen-Stiftung Walter Kahn.
Leitung und Erzählen: Andrea Wilmes, Erzählerin, Pädagogin, Autorin, Hamm/Westf.
Tagungsort: Hotel Odelya, Missionsstrasse 21, 4055 Basel
05.04.2025
Anmeldeschluss verlängert bis 30. November 2024
Mitgliederversammlung SMG
03.05.2025